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Vuitton, Pierre (1880 – 1962)

 
 

 
1880 Verdun, 1962 Paris.
Pierre Vuitton stammt aus einer wohlhabenden Familie von Kaufleuten. Im 1.Weltkrieg körperlich wie seelisch schwer verwundet, fand er nie mehr in das geregelte Leben zurück. Nach mehreren Aufenthalten in Sanatorien und Nervenheilanstalten zog er um 1920 nach Paris, wo er in der Folge mehrheitlich lebte. Wohl morphin- und alkoholabhängig, lebte er als Gelegenheitsarbeiter und vom seltenen Verkauf seiner Bilder in sehr ärmlichen Verhältnissen.
 

 
Seine ersten Werke entstanden während den Kriegsjahren, später entwickelte er regelrechte "Mal-Exzesse", in denen er angeblich mehrere Tage nur mit Malen verbrachte, ohne zu essen oder zu schlafen. Er machte Bekanntschaft mit diversen Künstlern der Pariser Bohème-Szene, so beispielsweise mit Jean Cocteau, Pablo Picasso, Giorgio de Chirico, Rudolf Zehnder, Andreas Walser und Francis Picabia. Sein sich zunehmend verschlechternder Geisteszustand ließ keine verbindlichen Beziehungen zu, so dass er den größten Teil seines weiteren Lebens in Heilanstalten oder in Heimen verbrachte, teilweise auch in der Schweiz.
 

 

Viele Werke von Vuitton erinnern stilistisch stark an Bilder von Louis Soutter, der ebenso von einer inneren Zerrissenheit gequält war. Typisch für Vuittons expressive Malerei ist die Verwendung von Zeitungspapier oder Buchseiten als Malgrundlage. Vuitton ist ein klassischer Vertreter der Art-Brut oder Außenseiterkunst wie sie von Jean Dubuffet definiert wurde.  

 

 
 
 

19. Gilbhart 2012

Stand: 11.03.20