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Reck Otto (1889–1966)

 
 

 
* 20.7.1889 Uerkheim, † 18.2.1966 Niederlenz; Heimatort Safenwil.
Malermeister. Malerei, Zeichnung, Grafik und Illustrationen.
 

 
 

Foto Otto Reck 1922 

Selbstbildnis Otto Reck

 
Otto Reck kam als Sohn des Lehrers Friedrich Reck und der Marianne Reck-Brunner zur Welt. Er war der Vater des Publizisten Oskar Reck.
Er wuchs mit sechs Geschwistern zuerst in Dürrenäsch und ab 1899 in Niederlenz auf. In Lenzburg besuchte er von 1901 – 1904 die Bezirksschule; sein Zeichenlehrer war Theophil Glinz, der Vater des Kunstmalers Theo Glinz, der ein Jahr unter Otto Reck in Lenzburg die Bezirksschule besuchte. Anschließend machte er eine Malerlehre beim Malermeister Rudolf Furter in Lenzburg, und dann ging er als Geselle auf Wanderschaft bis nach Helgoland, aber auch in den Osten und Süden. Nach den Wanderjahren heiratete er 1915 mit 26 Jahren seine erste Frau Anna Strasser und arbeitete und lebte von 1915 bis 1918 in Brugg. In dieser Zeit legte er auch seine Meisterprüfung ab. Anna starb 1917 an einer Lungenentzündung.
 

 
 

Schloss Lenzburg vom Sagirain aus gesehen, Ölgemälde, 1907

Schloss Wildegg vom Hummelweg aus gesehen, Ölgemälde, 1943

 
Während des Weltkriegs musste er keinen Dienst tun, da er nur auf einem Auge sah. Bei einem Unfall mit einer Geigensaite verlor er auf dem anderen das Augenlicht.
1919 ging er seine 2. Ehe mit Elisabeth Ryser ein, mit der er zwei Kinder hatte. Sie wohnten zuerst im Haus seines Vaters im ersten Stock; später, in den dreißiger Jahren, baute er dann auf dem gleichen Grundstück sein Wohn- und Geschäftshaus. 1920 gründete er sein eigenes Malergeschäft.
Reck war 12 Jahre Mitglied des Gemeinderats, langjähriges Mitglied im Männerchor, Vorstandsmitglied der gewerblichen Berufsschule Lenzburg und im Expertenkollegium der aargauischen Lehrabschlussprüfungen, daneben war er auch noch als Pilzberater tätig. Für Dorffeste und Theater gestaltete er Fassaden, Bühnen und schminkte die Schauspieler.
 

       

 

 

                                                                                                       
 

 
 

Schloss Lenzburg, Ölgemälde, 1946   

Niederlenzer Waldhütte, Ölgemälde, 1961

 
1950 stirbt seine zweite Frau an Leukämie, Blutkrankheit wie man damals gesagt hat. 2 Jahre später heiratete er seine dritte Frau, Clara Hediger. Mit ihr konnte er auch endlich mehr reisen; teilweise zog es die beiden in entfernte Länder. Ein Foto zeigt sie in der Wüste auf Kamelen sitzend. Nun folgte die Zeit, aus der die meisten Bilder bekannt sind. Sein Sohn Oskar hatte ein Ferienhaus in Sant’Abbondio TI, wo Otto Reck mit seiner Frau oft weilte. Von hier brachte er Zeichnungen mit und Gemälde mit klaren, hellen und sanften Farben, die mit feinen Pinselstrichen ausgeführt sind. Viele Bilder sind im Emmental entstanden, wo sie immer wieder mal Ferien gemacht haben. Daneben hat er viele Blumenbilder gemalt, oftmals auch im Auftrag.

Einer seiner engeren Freunde war der Malermeister Josef Germann von Lenzburg.

 

 
 

 Tschirten GR, 1949    

Eggiwil, o.J.

 
Otto Reck stirbt am 18. Februar 1966 nach kurzer Krankheit in seinem Heim an der Staufbergstraße.
 

      

 
                               
 

 

 
 

Dorfstrasse Niederlenz und alte Post Anfang 20Jh., 1961, Zeichnung

 Alte Schmitte im Eggen, Mattepuurehus, 1961, Zeichnung

 

Arbeiten von Otto Reck befinden sich im Ortsmuseum, im Altersheim Hungeligraben, in der Kirche Niederlenz, auf der Gemeindekanzlei Niederlenz und in vielen privaten Haushalten.

Zwei grosse Wandbilder findet man an der Südseite des Hauses Hauptstrasse Nr. 4.

Illustrationen von Reck findet man in der ”Niederlenzer Dorfchronik“ von 1961 und im Bändchen von Oskar Reck ”Vom Schicksal kein Lenzburger zu sein“, Lenzburger Druck 1963. In Willy Kull-Häslis Büchlein ”Niederlenz, von Bräuchen, Häusern und Käuzen“, 1997, ist ein Gemälde abgebildet.
 

 
 

San Abbondio TI, o.J.

 
Ausstellung:
1962, 3. und 4.3., Grundstein Niederlenz;
1963, 9.3.-17.3., Malerwerkstatt Niederlenz;
1964, 7.3.-14.3., Malerwerkstatt Niederlenz;
1965, 13.3.-21.3., Malerwerkstatt Niederlenz;
1966, 15.10..-23.10., Nachlassausstellung, Malerwerkstatt Niederlenz;
 

 
Quelle und Schrift:
Niederlenz, Dorfchronik, Niederlenz 1961;
Niederlenz, Gemäldeausstellung, Aargauer Tagblatt, 11.3.1963;
Oskar Reck, Vom Schicksal kein Lenzburger zu sein, Lenzburger Druck Nr. 12, Lenzburg 1963; Buch als PDF
ma: Station «Klopfingen», in: Aargauer Tagblatt, 19.03.1965;
W.Ha., In memoriam Otto Reck-Hediger, Niederlenz, AT 2.3.1966;
Hans Waldburger, Martin Senn, Die Seetalbahn, Luzern 1983, S.76;
Willy Kull-Häsli, Niederlenz, von Bräuchen, Häusern und Käuzen, Baden 1997; Buch als PDF
H.M., Der Maler Otto Reck, Dorfgeischt Niederlenz, 1/2011.
 
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8. Jänner 2013