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Müller-Wälchli, Werner (1919-1993)

 
 

 

* 29.11.1919 Niederlenz, † 20.4.1993 Niederlenz; Heimatort Unterkulm.

Malerei, in Öl und Dispersion, Zeichnungen mit Kohle, Fettkreide und Bleistift; Wandbilder und Bauernmalerei.

 

 

 
Werner Müller kommt als drittes Kind von Arnold und Anna Müller-Suter zur Welt. Er wächst mit fünf Geschwistern im Klösterli in Niederlenz auf. Der Vater war Arbeiter in der Hero. Er hat in Niederlenz die Dorfschule besucht und abgesehen von kurzen Unterbrüchen sein ganzes Leben in diesem Dorf verbracht. Sie seien arm gewesen damals, hätten nie Geld gehabt. Ihr Freizeitvergnügen im Sommer war, sich am Aabach mit den anderen Burschen zu treffen, sich aufs Bachgeländer zu setzen, miteinander zu schwatzen und den Verkehr zu beobachten. Da er keinen Sekundarschulabschluss hatte, hätte er keine Lehre machen können. Weil es sich aber schon in der Schule gezeigt hatte, dass er gut zeichnen und malen konnte (sein damaliger Banknachbar sagte, dass bei ihm im Zeichnen ein Baum wie ein Baum ausgesehen habe), habe sein Lehrer, Hans Joho, ihm eine Lehrstelle gesucht und dafür gesorgt, dass er in Lenzburg im Malergeschäft Oberli eine Lehre als Flach- und Dekorationsmaler machen konnte. Eduard Graf, selber ein begabter Kunstmaler, war an der Gewerbeschule sein Fachlehrer.
     
  Di Wysse, 1978   Eier sammeln, 1981  

Um 1944 fand die Heirat mit Margrit Wälchli statt, die auch in Niederlenz aufgewachsen ist. Zwischen 1940-45 war er bei den Sanitätern im Aktivdienst. Nach der Lehre wechselte er 1945 ins Malergeschäft Furter an der Bachstrasse in Lenzburg. Nach einigen Weiterbildungen wurde er Maler-Vorarbeiter und Fachmann für den Gerüstebau. Er liebte es zu reisen, worüber seine Frau nicht gerade begeistert war („sie gehe einfach ihm zuliebe mit“) und machte gerne Wanderungen in den Bergen. Seine Reisen gingen nach Fano , wo er mit seiner Frau viele Jahre das gleiche Hotel buchte, Lanzarotte, Teneriffa, Tunesien, Marokko, Kenia und Moskau. Zuhause habe man ihn meistens im Keller oder auf dem Estrich, den er selber zu einem Atelier um- und ausgebaut hatte, angetroffen.

     

 

Eieraufleset, 1981   Jugendfest beim Kloster, 1984  
1984 ging er in Rente. Er war Mitglied der SP und im Satus aktiv, für den er jeweils bei Theateraufführungen das Bühnenbild erstellte, die Schauspieler schminkte und oft auch selbst mitspielte.
In einem Cafè in Wildegg erstellte er ein Wandbild.

1989, vier Jahre vor seinem Tod hatte er seine erste und einzige Ausstellung im Cholechäller Niederlenz.

 

 

Er malte aus der Erinnerung Sujets von Alt-Niederlenz und gleichsam als sehr persönliches Reise-Fotoalbum Szenen seiner Reisen in einer naiven Malweise, die einen entfernt an die Volkskunstmaler gemahnt. Sein ältestes mir bekannte Bild stammt von 1974 und zeigt das Kloster mit der Schür.

Das Bild „Eieraufleset“ ist in der Märzausgabe von 2003 des Dorfgeischtes Niederlenz das Titelbild.

     
  Dorfplatz 1986   Klosterschür 1992  
Ausstellung:
1989, 9.9.-16.9., Neue Bilder aus dem alten Niederlenz, Cholechäller Niederlenz.
     
  Nordafrika, 1985   Teneriffa, 1992  
Quelle und Schrift:
H. Gelzer, Neue Bilder aus dem alten Niederlenz, AT 12.9.1989.
H. Gelzer, Der Niederlenzer Malerchronist Werner Müller ist gestorben, Dorfgeischt Nr. 11, Juni 1993;
Titelbild “Eieraufleset“, in: Dorfgeischt Niederlenz, März 2003.
 
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22. Julmond 2012