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Kull-Lüscher, Hans (1927–2017)

 
 

 

* 17.12.1927 Zofingen, † 24.9.2017 Ofringen; Heimatort: Niederlenz.

Retuscheur. Zeichnung, Aquarelle und Kalligraphie.

Foto Hans Kull, 1983            

            Foto Hans Kull, 2002

Hans Kull kam als Sohn des Walter und der Bertha Kull-Widmer zur Welt; er gehört zum Niederlenzer Kull-Zweig der Hanobers. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in der Zofinger Altstadt. In Zofingen besuchte er auch die Primarschule und die Bezirksschule. Sein Zeichenlehrer an der Bezirksschule war Oswald Saxer, der von seinen Schülern der Pinsel genannt worden ist. Er habe auch gemalt, aber ziemlich brav. Hans Kull erlernte von 1943 bis 1947 den Beruf eines Tiefdruckretoucheurs bei Ringier, wo sein Lehrmeister Ferdinand Marsänger sein Talent erkannte und ihn förderte. Hans Kull zeichnete in seiner Stiftenzeit modische Modelle. In der Gewerbeschule war er bei Heinz Balmer im  Zeichenunterricht. Er sei ein Schnellzeichner gewesen. Hätten sie vier Stunden Zeit gehabt, im Freien etwas abzuzeichnen, habe er es in einer Stunde erledigt und sei die restliche Zeit lieber in die Badi gegangen. Balmer habe ihn jeweils trotzdem für seine Arbeiten gelobt. Von 1948 bis 51 war er in La Chaux-de-Fonds  bei der Firma Haefeli ”Arts Graphiques“ tätig und besuchte dort gleichzeitig die École des Beaux-Arts, wo er anatomisches Zeichnen belegt hatte.

 

 
 

Dorfrain Niederlenz, 1982

 
1952 kehrte er in seine engere Heimat zurück und trat eine Anstellung als Retuscheur bei Ringier an. Einer seiner Arbeitskollegen war damals Fritz Strebel, der zeitweise gleich neben ihm gearbeitet habe. Strebel sei oft übermüdet zur Arbeit gekommen. Ab und zu habe er dann ein Nickerchen gemacht und sei froh gewesen, wenn Hans Kull ihn angestupft habe, sobald ein Vorgesetzter in die Nähe gekommen sei.
 

 
 

Rössligasse Niederlenz, 1982

 
Er blieb bei Ringier, bis er 1992 in Rente ging. Neben seiner zeichnerischen Tätigkeit widmete er sich auch noch der Kalligraphie und dem Saxophonspiel in der Stadtmusik Zofingen. Hans Kull lebt in Küngoldingen, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Im Vorfeld zur Ausstellung in Niederlenz kam Hans Kull über ein halbes Jahr immer wieder nach Niederlenz, um hier zu zeichnen. Es entstanden in dieser Zeit über 20 Zeichnungen, die er dann an der Ausstellung zeigte.
 

 
 

Alter Gemeindesaal Niederlenz, 1983

 
Ausstellung:
1982, 16.1.–31.3., Zum Notenschlüssel Aarau;
1983,16.4.–24.4., Hans Kull, Erwin Würgler, Kohlenkeller Niederlenz;
2000, 3.12.–28.1.2001, Die ehemaligen Retoucheure von Zofingen,  Galerie Leupi's Art Place, Zofingen;

2002, 29.11.–14.12., Stadtbibliothek Zofingen.

 

 
 

Zwischen den Toren Aarau, 1994

 
Schrift:

Mit dem Bleistift Niederlenz entdeckt, Aargauer Tagblatt, 20.4.1983;

Die Zofinger Altstadt festhalten, Zofinger Neujahrsblatt 1983, Zeichnungen;

Kurt Blum: Wer war Zofingens Schultheiss Niklaus Thut, Zeichnungen Hans Kull, Zofingen 1986;

4 Zofinger Skizzen, Zofinger Neujahrsblatt 1996;

Walter Bigler: Oftringer Dorfbachgeschichten, Zeichnungen von Hans Kull und Isabel Wegmann, Oftringen 1997;

ZofingArt: Die ehemaligen Retoucheure von Zofingen, Zofingen 2000;

200 Jahre Kanton Aargau: 1803–2003, Kalender, Ansichten der 11 Bezirkshauptorte, 2002;

Georges Valko: Oeuvres von Hans Kull, Zofingen 2002;

Georges Valko: Kull, Hans - Unbekanntes von vier bekannten Zofinger Künstlern, Zofinger Neujahrsblatt 2005.
 

 
 

Birkenweg 4, Lenzburg, 2011

 
 
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22. Julmond 2012