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Gschwend Bohn, Nesa (1959–2022)

 
 

 

 

* 25.11.1959 St. Gallen, † 30.05.2022 Aarau; Heimatort: Alststetten SG, Küttigen.

Performancekünstlerin, Textilgestalterin. Performance, Zeichnung, Malerei, Installation, Objektkunst, Textilkunst, Video, Fotografie.

 

 
 

Foto 2017

 
Nesa Gschwend kam als Tochter des Peter Alfons und der Erna Elisabeth Gschwend-Bischof zur Welt. Sie wuchs in Altstetten im St. Galler Rheintal auf. Die Ausbildung zur Textilgestalterin machte sie in den 70er-Jahren an der Hochschule für Gestaltung St. Gallen. Danach war sie an der Theaterschule Nuova Scena unter der Leitung von Alessanda Galante Garrone in Bologna. 1980 zog sie nach Berlin und war mit Frank Niemöller Gründerin und bis 1986 Co-Leiterin des Theaters PanOptikum. 1983 war sie für mehrere Monate in Indonesien, um sich mit der dortigen Tanztradition auseinander zu setzen.  Von Berlin kehrte sie 1986 nach St. Gallen zurück. 1989 erfolgte die Heirat mit dem Theatermacher Jörg Bohn (*1958), mit dem sie zwei Söhne hatte. Ab 1996 wohnte sie in Niederlenz und arbeitete im eigenen Atelier. An der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich machte sie von 1998-2000 ein Studium in Szenischer Gestaltung. Als artist in residence verbrachte sie zwischen 2006 und 2009 sechs Monate im Atelier in Varanasi/Indien, der Stadt am Ganges. Dort begegnete sie Aarti, einer Sadhufrau, die an diesem Fluss lebt. Ihre Wandarbeit für die Theaterbar widmete sie ihr, mit der sie seit der Zeit eine Freundschaft pflegte. Verschiedene Lehraufträge übernahm sie in der Kulturpädagogik (Begabungsförderung) und an Gestaltungsschulen, z.B. an der Punkt-G-Gestaltungsschule in Zürich.

Sie machte eigene Ausstellungen und bewerkstelligte szenische Projekte.

Neben verschiedenen Werkbeiträgen erhielt sie auch Atelierstipendien, unter anderem eines für das Krone Atelier Aarau (2006).

2010 bekam sie den Kunstpreis der Metron Brugg.
In den letzten Jahren arbeitete sie mit etwa 1700 Menschen aus 65 Nationen an ihrem wohl grössten Projekt, den «Living Fabrics». Entstanden sind zahlreiche Bildteppiche, die beim gemeinsamen Nähen und Sticken aus Kleidern erschaffen wurden.
 

 
 

Textilarbeit

 

Ausstellung:

1997, 23.08.–21.09., Kunsthalle Kühlungsborn, Elisabethenkirche Basel;
1999, 20.2.–21.3., Nesa Gschwend, Stephan Link, Müller-Haus Lenzburg;
2002, 12.09.–20.10., Nesa Gschwend, Ingrid Tekebroek, Raum für Kunst Altstetten;
2003, 15.2.–29.3., Restaurant Krone Aarau;

2004, 22., 23., 29., 30.10., «moments of a person», forum-claque Baden;

2008, 02.04.–18.05., Kunstraum Engländerbau Vaduz;
2010, 12.4.–16.5., Kunsthalle Wil;
2010, 22.10.–25.3.2011, Rathaus Aarau;
2012, 30.5.–11.8., Nesa Gschwend, Rosângela de Andrade Boss, Claudia Waldner, Kunst im Alten Schützenhaus, Zofingen;

2015, 12.06.–04.10., Sankturbanhof Sursee;

2019, 17.11.–15.03., Kunsthalle Ziegelhütte Appenzell;

2021, 06.06.–27.06., Galerie zur Matze Brig.
   
  -c-o-n-n-e-c-t-e-d-  
Werke:
Stadt Altstätten;
Schaan, Mezzanin Stiftung;

Sankturbanhof Sursee.

   

 

Bildnis, Zeichnung  
Quelle und Schrift:

Nesa Gschwend: Öffnungen, Satow 1997;

Nesa Gschwend: Nesa Gschwend 1986-2008, Ausstellungskatalog, Vaduz 2008;
Nesa Gschwend: Knotted Treats, Salenstein 2012;
Nesa Gschwend ua.: -c-o-n-n-e-c-t-e-d-: Stoffe als Speicher, Sursee 2015;
Nesa Gschwend: Textile Memory, Feldkirch 2017;
Nesa Gschwend: Living fabrics, 2019;
Roland Scotti (Hrsg.): Nesa Gschwend, Memories of Textiles, Zürich 2020;

Corinne Schatz, in: Ihr Lebensfaden ist zu früh gerissen: Die aus dem Rheintal stammende Künstlerin Nesa Gschwend ist verstorben, AZ 27.06.2022;

www.nesagschwend.ch
 

 

 

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20. Christmond 2022