eingang
künstlerwerdegänge
niederlenz
aargau
schweiz
 
 

Raeber-Humbel, Josef (1923–2012)

 
 

 

* 10.12.1923 Muri; † 16.10.2012 Luzern; Heimatort: Werd (Rottenschwil), Luzern.

Maler und Galerist. Malerei und Metallplastik. Alltagsszenen, Interieurs, Landschaften, Stillleben  wie Früchte- und Blumenkompositionen, Bildnisse, Akte und Ortschaften.

     

 

Josef Raeber in der Werkstatt, ~1956   Auf dem Kirchturm, ~1956  
Josef Raeber ist in Muri AG aufgewachsen und besuchte da die Schulen. Schon zu dieser Zeit fiel er durch seine bemerkenswerte Musik- und Kunstbegabung auf. Die Lehrer wurden auf seine Stimme aufmerksam und engagierten ihn in der Rolle des Benjamins für die Oper Joseph und seine Brüder, die 1938 zur Aufführung kam. Nach Lehr- und Wanderjahren übernahm er den elterlichen Gewerbebetrieb, eine Spenglerei. Nebenberuflich pflegte er die Malerei und genoss von 1945 bis 1952 in Basel, Zürich und Luzern eine Gesangsausbildung, 1957 folgte ein Meisterkurs im Rahmen der internationalen Musikfestwochen Luzern. Während 30 Jahren war er in der ganzen Schweiz ein gefragter Tenorsolist, und er pflegte über viele Jahre eine Konzerttätigkeit im In- und Ausland. 1950 organisierte er die ersten Auffahrtskonzerte in der Klosterkirche Muri, aus denen später die traditionellen Bettagskonzerte entstanden, deren Organisator er von 1955–1966 war und dabei noch gleichzeitig als Chorsänger und Solist mitwirkte. 1960 eröffnete er in Lenzburg eine der ersten privaten Gemäldegalerien im Kanton Aargau. In den folgenden 34 Jahren führte er rund 250 erfolgreiche Ausstellungen mit namhaften Schweizer Künstlern durch.
 

 
 

Sommergarten 1990

 

1962 wurde er vom Regierungsrat in die Kommission Kantonale historische Sammlung Schloss Lenzburg gewählt und 1985 in den Stiftungsrat Schloss Lenzburg. 1968 gab er den bürgerlichen Beruf auf und konzentrierte sich auf sein künstlerisches Schaffen. 1969 war er mit zwei Freunden der Hauptinitiant für die Gründung der Kulturstiftung St. Martin, der heutigen Stiftung Murikultur. Er lebte ab 1972 in Luzern. 1973 initiierte er den Rebbau in Muri, präsidierte während 20 Jahren die Rebbaukommission und freute sich über den Erfolg des «Stiefeli-Ryters» und des «Klosterfelders». Seit 1973 führte er regelmäßig Ausstellungen von Malerei und Plastiken in Aarau, Lenzburg, Luzern, Muri, Rottenschwil, Schwyz, Wohlen und Zürich durch. 1977 entwarf Josef Raeber die Jubiläumsscheibe «950 Jahre Kloster Muri». 1981 war er Mitbegründer des Caspar-Wolf-Kabinetts. Seit 1990 entstanden parallel zur Malerei Metallplastiken. 2003 wurde eine Ausstellung anlässlich des 80. Geburtstags im Refektorium des Klosters Muri durchgeführt.

Josef Raeber hinterließ in Muri weitere tiefe Spuren. Er gründete in den Siebziger- und Achtzigerjahren mit Gleichgesinnten das Klostermuseum, vor fünfzig Jahren neben den Bettags- die Auffahrtskonzerte in Muri und den Singkonvent Freiamt. Er legte zudem den Grundstein für das erste Osterspiel in Muri.
 

 
 

Winternacht 1990

 

Ausstellung:

1973, 8.12.–23.12., Galerie Rathausgasse Lenzburg;

1976, 2.12.–6.1.1977, Schweizerische Bankgesellschaft Aarau;

1979, 17.3.–8.4., Galerie Rathausgasse Lenzburg;

1980, 16.8.–31.8., Rothenburgerhaus Luzern;

1983, 1.10.–18.10., Aula Schulhaus Kloster Muri;

1985, 31.3.–14.4., Salondampfer «Uri», Schweizerhofquai Luzern;

1987, 15.8.–6.9., Zieglerhaus Rottenschwil;

1990, 10.3.–1.4., Galerie Rathausgasse Lenzburg;

1992, 17.10.–8.11., Galerie Rathausgasse Lenzburg;

1993, 4.12.–19.12., Aula Schulhaus Kloster Muri;

1995, 6.5.–28.5., Josef Raeber, Hans Rudolf Strupler, Galerie Rathausgasse Lenzburg;

2000, 18.3.–9.4., Singisenforum Muri;

2003, 13.12.–4.1.2004, Aula Schulhaus Kloster Muri;

2008, 6.12.–21.12., Aula Schulhaus Kloster Muri.

 

 
 

Letzter Durchblick 1991

 
 
Quelle und Schrift:

Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd.2, S. 534, Aarau 1974;

Uli Däster, Fünfzehn Jahre Galerie Rathausgasse, Lenzburger Neujahrsblätter 1975;

”Murianer Impressionen und Erinnerungen”, Band I, Muri, 1983;

”Murianer Impressionen und Erinnerungen”, Band II, Muri, 1992;

”70 Jahre Josef Raeber”, Publikation zum 70. Geburtstag, Muri 1993;

Jörg Baumann, Ein Maler der Stimmung und der Poesie, Aargauer Zeitung 9.12.2003;

Dr. Urs Pilgrim, Josef Raeber, Anzeiger für das Oberfreiamt, Nr. 49, 5.12.2008;

Dr. Urs Pilgrim, Josef Raeber war ein initiativer Kulturvermittler, Aargauer Zeitung 30.10.2012;

http://josef-raeber.ch/index.html.

 

 
 

Foto 2009

 
 

4. Nebelung 2012