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Dorer-Merk, Anneliese (1928–2022)

 
 

 

* 4.5.1928 Nussbaumen, † 20.05.2022 Wettingen; Heimatort: Baden.

Plastikerin. Plastik, Kunst am Bau, Kunst im öffentlichen Raum, Relief. Gips, Ton, Bronze, Aluminium und Kunststoff.

 

 
 

Bildnis Angelo Conti Rossini

 

Anneliese Dorer wuchs zusammen mit ihrer Zwillingsschwester in Nussbaumen auf und besuchte da die Primar- und Sekundarschule. Daran anschließend ging sie von 1944–46 an die Kunstgewerbeschule Zürich, wo sie von Johannes Itten, Max Gubler, Heinrich Müller und Carl Fischer unterrichtet worden ist. Letzterer riet ihr, Bildhauerin zu werden. Sie wurde daraufhin durch die Empfehlung von C. Fischer im Atelier bei Professor A. Henselmann in Locarno aufgenommen. Hier beschäftigte sie sich von Grund auf mit der bildhauerischen Arbeit, sie lernte das handwerkliche, Gipsabgüsse, Holzschnitzerei und Natursteinbearbeitung. Im Besonderen machte sie eine Ausbildung für Bildnisse und Holzplastiken.

   
  Hommage à Kenya  
Sodann arbeitete sie auch noch im Atelier von Arnold d’Altri in Zürich. Es schloss sich noch ein Aufenthalt bei Remo Rossi an. 1949 wurde sie mit der Herrichtung der Kapelle Ronco betraut. Bei dieser Gelegenheit kam sie in Kontakt mit verschiedenen Tessiner Künstlern, und nun begann sie sich für die Malerei zu begeistern. Sie konnte in den Ateliers von Oswald Toppi und Leuenberger arbeiten, bevor sie ein Studienaufenthalt nach Florenz führte. Hier setzte sie sich in der Bella Arte bei Prof. Passaglia mit den alten Meistern auseinander und legte ein Schwergewicht auf die Bildnissen, auf das gesamthafte Erfassen eines Ausdrucks. An der Grande Chaumière bei Prof. Martin in Paris begann sie sich 1951 erstmals mit der modernen Kunst zu beschäftigen. Mit der Gruppe 59 stellte sie 1959 und 60 in der Galerie Rauch in Baden aus.
   
  L'ultimi Santi, Bronze  
1994 weilte sie auf Einladung von Mario Botta mehrere Wochen im Tessin und porträtierte ihn in Ton, danach wurde die Vorlage in Bronze gegossen. Neben Botta porträtierte sie unter anderen auch Hans Falk, Ivo Soldini oder Theo Imboden.

Mit ihren abstrahierenden Formen nimmt Anneliese Dorer Elemente der Moderne auf, man kann aber auch archaische Einflüsse ausmachen; dazu meinte sie: «Die Figuren der Etrusker liebe ich besonders».

Sie war mit dem Architekten Otto F. Dorer verheiratet.

 

 
 

Gebrochene Kugel

 
Ausstellung:

1975, 7.6.–22.6., Anneliese Dorer, Heidi Weber, Armin Wenger, Arnold Klee, Galerie zum Elephanten Zurzach;

1977, 18.3.–31.3., Anneliese Dorer, Annemarie Zimmermann, Aarg. Hypothek- und Handelsbank Baden;

1981, 27.6.–10.10., Kasinopark Aarau;

1989, 19.10.–18.11., Anneliese Dorer, Simone Bonzon, Amtshimmel Baden;

1993, 1.5.–23.5., Anneliese Dorer, Simone Bonzon, Altes Schützenhaus Zofingen;

1995, 8.9.–1.10., Anneliese Dorer, Skulpturen, Portraits, Ivo Soldini, Skulpturen, Zeichnungen, Gluri-Suter-Huus Wettingen;

1999, 28.2.–27.3., Anneliese Dorer, Herbert Buchs, Bilder, Skulpturen, Art Atelier Aquatinta Lenzburg;

2000, 22.10.–12.11., Anneliese Dorer, Simone Bonzon, Gluri-Suter-Huus Wettingen;

2001, 3.11.–1.12., Anneliese Dorer, Skulpturen, Herbert Buchs, Bilder, Art Room Lengnau;

2002, 22.3.–17.11., Hotel Giardino Ascona;

2002, 9.11.–4.12., Anneliese Dorer, Skulpturen, Herbert Buchs, Bilder, Art Atelier Aquatinta Lenzburg;

2007, 17.11.–21.12., Anneliese Dorer, Simone Bonzon, Galerie Anixis Baden;

2009, 8.3.–5.4., Geheimnis Skulptur, Art Room Lengnau;

2009, 12.9.–10.10, Anneliese Dorer, John Myers, Art Atelier Aquatinta Lenzburg;

2011, 22.1.–26.2., Anneliese Dorer, Dominique Belvedere, Karin Loosli-Dorer, Galerie Anixis Baden;
2013, 20.1.–17.2., 3.3.–1.4., Gluri-Suter-Huus Wettingen;
   
  Zeichnung  
Quelle und Schrift:
Künstler der Region Baden, Baden-Verlag 1968

Anneliese Dorer, in: mir Fraue, Schweizer Frauenblatt, 63. Jg., Nr. 9, Sept. 1981, S.14/15;

Anneliese Dorer, Broschüre, o.J.;

Anliker/Kunz, Allmende, Kunst im öffentlichen Raum im Aargau seit 1970, Aarau 1994;
Ruedi Sommerhalder, Kunstraum 5430, Kunst in Wettingen, Ortsbürgergemeinde Wettingen, Baden 1995;
Stadt Baden: Baden ist. Friedhof Liebenfels, Baden 2018;
Sabine Altorfer, Kunst in Baden, die Werke im öffentlichen Raum, Baden 1995;
Dossier "Anneliese Dorer" des Kunstarchivs des Schweizerischen Instituts für Kunstwissenschaft Zürich.
 

18. Gilbhart 2012