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Brunnhofer, Fritz (1886-1966)

 
 

 

 

* 18.2.1886 Aarau, † 19.2.1966 Aarau; Heimatort Aarau.

Maler, Grafiker, Zeichner und Illustrator. Landschaften, Bildnisse und Selbstbildnisse. Dekorative Malereien an Gebäuden,  er wird oft als "Aarauer Spitzweg" bezeichnet.

 

 

1901/02 war Fritz Brunnhofer Schüler von Eugen Steimer an der Mal- und Zeichenschule im Gewerbemuseum Aarau, von 1902 - 1906 absolvierte er eine Berufslehre in der Trüb AG in Aarau und besuchte hier die Gewerbeschule. Von 1906 -1908 bildete er sich an der Kunstgewerbeschule Karlsruhe weiter, danach war er noch ein Jahr an der Akademie der bildenden Künste der gleichen Stadt. Das folgende Jahr verbrachte er in Paris an den Akademien Grande Chaumière und Colarossi. Bis 1920 übte er anschließend seinen erlernten Beruf aus, um darauf eine Laufbahn als freier Künstler einzuschlagen. Daneben unterrichtete er etwas Weniges als Lehrer an der Gewerbeschule. Während Jahrzehnten hatte er Bilder der Stadt Aarau gemalt; während Jahrzehnten gehörte der Maler selbst zum Stadtbild. Die farbigen Lithographien Fritz Brunnhofers, die er bei der Firma Kohlmann als Kalenderbilder herausgab, mit Aarauer Originalen, mit den Gassen, Brunnen, Winkeln und charakteristischen Gebäuden der Altstadt sind weithin beliebt und bekannt und hangen gerahmt in unzähligen Stuben. Das Thema der Reize Alt-Aaraus ist wohl das wichtigste Schaffensgebiet Fritz Brunnhofers, aber nicht das einzige: Er hat Altstadt-Giebel bemalt, die Schriftbänder an der Decke der Stadtkirche sind von seiner Hand und die Karten, welche er während vier Jahrzehnten für das Maienzugfestessen schuf. Über seinen Aquarellen schwebt der Geist der Kleinmeister und des Biedermeiers.

Alte Kettenbrücke vor dem Abbruch 1948

Aarau 1917  

Auch als Bürger hat Fritz Brunnhofer verdienstvoll gewirkt. Während Jahren war er im Feuerwehr- und im Luftschutzkorps als Offizier aktiv. Daneben war er auch wie sein Vater, der Tambour-Instruktor gewesen ist, als Tambour tätig. Die Versammlung der Maler der GSMBA am Donnerstagabend im Goldenen Löwen verpasste er nie. In seinen letzten Jahren hat ihn ein Augenleiden im Schaffen sehr behindert und er hat deswegen nicht mehr ausgestellt. Einen Tag nach seinem 80. Geburtstag ist Fritz Brunnhofer verstorben. Seine Frau war Frida Kästli, er hatte einen Sohn, der bald nach ihm auch gestorben ist.

 

AT

 
 

 
 

 
Ausstellung:
1972, 29.6.15.7., Gedächtnisausstellung, Hotel Stadtturm Aarau.

Schrift und Quelle:

Verkehrs- und Verschönerungsverein Aarau: Führer durch Aarau und Umgebung, Aarau 1923;
Max Irmiger: Aargauer Künstler, in: Schweizer Kunst, Art suisse, Nr. 5, Dez. 1932;
Julia Niggli: Bernhardine und ihre Kinder, kulturhistorische Erzählung, illustriert von Fritz Brunnhofer und Hans Käser, Aarau 1945;
Gemeinderat der Stadt Aarau: 16 Ansichten von Aarau. Originallithographien von Aarauer Künstlern. Aarau 1946;

Fritz Brunnhofer zum 80. Geburtstag, in: AT 18.2.1966;

Aargauer Almanach auf das Jahr 1975, Bd.1, S. 80 f., Aarau 1974;

Aargauer Kunsthaus Aarau, Sammlungskatalog Bd. 2, Aarau 1983;
Markus Schürpf: Kunst in Aarau, eine Stadt und ihre Sammlung, Aarau 1998;
SIK-ISEA, Schweizerisches Kunstarchiv, Dokumentation Fritz Brunnhofer.
 

18. Gilbhart 2012

Stand: 11.03.20