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Leupin, Herbert (1916–1999)

 
 

 

* 20.12.1916 Beinwil am See, † 21.9.1999 Basel; Heimatort: Basel.

Grafiker, Maler und Illustrator. Plakat, Lithographie, Buch, Bühnenbild, Illustration, Malerei und Grafik.

 

 
 

Foto Herbert Leupin

 

Herbert Leupin kam als Sohn des Robert Leupin, Wirt und Besitzer des Hotels Löwen, in Beinwil am See zur Welt. Er wuchs mit 2 Geschwistern in Augst auf, wo sein Vater den Gasthof zum Rössli führte. Von 1931 bis 1934 besuchte er die Kunst- und Gewerbeschule in Basel. Seine Ausbildung betrieb er dann mit Hilfe eines Stipendiums im Atelier des Grafikers Paul Colin (1892–1985) in Paris sowie bei Hermann Eidenbenz (1902–1993) und Donald Brun (1909–1999) in Basel. 1937 startete er sein eigenes Unternehmen im Dachstock des väterlichen Restaurants und holte beim Plakatwettbewerb für das Eidgenössische Schützenfest in Luzern den ersten Preis. Seinen ersten Erfolg hatte er 1939 mit dem «Bell-Plättli», eine bis in die letzte Einzelheit gemalten Aufschnitt-Anordnung auf einem Holzbrett, dem in Form eines Brandstempels das Logo der Firma aufgedruckt war. Weitere große Erfolge waren das in freier Weise gemalte «Knie»-Plakat von 1956 und das Eptinger-Strichmännchen von 1961. Insgesamt wurden 90 seiner Plakate unter den jeweils «besten Schweizer Plakaten des Jahres» mit einer Anerkennungsurkunde ausgezeichnet.

Von 1944 bis 1949 illustriert Leupin neun Märchen der Brüder Grimm. 1945 heiratet er Elsa Schamberger, mit der er 2 Söhne hatte. 1953 zog die Familie nach Basel.

Internationale Auszeichnungen bekam er zum Beispiel 1960 mit dem «Medal Award of the Art Directors Club» in Chicago, 1968 eine Auszeichnung an der Plakat-Biennale in Warschau, 1974 die Verleihung der Ernst-Litfass-Medaille in Kassel.

Geworben hat Leupin für die Tourismusindustrie, für Vereine und Verbände, für Theateraufführungen und Zirkusvorstellungen.

Ende der 1960er Jahre widmete sich Leupin zunehmend der freien künstlerischen Arbeit und entwarf Clowns, die in ihrer verinnerlichten, einsamen Welt Melancholie ausdrücken - ein Gefühl, das dem Künstler nicht fremd war.
 

 
 

Plakat 1949

 

Ausstellung:

1969, 26.1.–8.3., Gewerbemuseum Basel;

1973, 12.10.–31.12., Herbert Leupin, Niklaus Stoecklin, Donald Brun, Galerie Plakanda Zürich;

1976, 9.5.–7.6., Schloss Ebenrain Sissach;

1991, 30.10.–20.12., Schweizerisches Jugendbuch-Institut, Zürich;

2006, 9.12.–27.1.2007, Galerie Hilt Basel.

 

 
 

Harlekin

 
Quelle und Schrift:
Franco Cianetti: Herbert Leupin, in: DU, Jg. 29, Heft 8, Aug. 1969, S. 608ff.;

Herbert Leupin, Plakate 1939-1969. Stilentwicklung. Problemstellungen, Basel 1970 (Schriften des Gewerbemuseums Basel 8);

Herbert Leupin, Plakate, Essen 1972;
Manuel Gasser: Herbert Leupin, Plakate, Bilder, Lithographien, Schloss Ebenrain Sissach, Basel 1976;
Ruth Fassbind-Eigenheer: Herbert Leupin, Märchenbilder, Schweizerisches Jugendbuch-Institut, Zürich 1991;
Karl Lüönd / Charles Leupin: Herbert Leupin - Plakate - Bilder - Graphiken, Basel 1995;
Claudia Steinfels: Zum Gedenken an Herbert Leupin, in: Basler Zeitung 25.09.1999;
Walter Schäfer: Schweizer Grafik von Weltformat, in: TagesWoche 15, 12.4.2013;
Im Böjuer Hotel «Löwen» stand seine Wiege, in: Wynentaler Blatt, 23.12.2016.
 

 
 

Rössli

 
 

21. Herbsting 2014