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Galizia-Fassbinder, Silvio
(1925–1989) |
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* 05.08.1925 Muri, † 28.11.1989 Rom; Heimatort:
Muri AG. |
Architekt, Maler und Bildhauer. Zeichnung,
Malerei, Radierung, Skulptur. |
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Foto
Silvio Galizia |
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Silvio Galizia kam als jüngstes Kind des
Bildhauers Enrico und der Anna Galizia-Gnädinger
zur Welt. Mit seinen Geschwistern wuchs er in
Muri auf und besuchte da die Primar- und
Bezirksschule. Durch die Atmosphäre im
Elternhaus wurde er früh zu künstlerischen
Betätigungen angeregt. Nach dem Abschluss des
Gymnasiums in Aarau begann er an der ETH
Zürich ein Studium der Architektur, das er 1949
mit dem Diplom abschloss. |
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Neue Kapelle
des
Pontificio Collegio Brasiliano, Rom
1964-66 |
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Nach dem Studium war sein erster grosser Auftrag
der Bau der katholischen Universität in Poona.
Seine Bauten gestaltete er soweit möglich als
Gesamtkunstwerke (Altar und Tabernakel,
Farbfenster, Türen und Geländer bis hin zum
Mobiliar). In seinen Bauwerken spielte der Beton
als Gestaltungselement eine zentrale Rolle.
Dabei konnte er beispielsweise Betonpfeiler als
Skulpturen formen, oder er verwendete Beton
lustig und verspielt in einem Spannungsfeld mit
anderen Materialien. Anregungen bezog er von Le
Corbusier (1887-1965), Alvar Aalto (1898-1976),
aber auch von Francesco Borromini (1599-1667). |
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Kloster und Noviziat der Suore di S. Paolo di
Chartres, Rom 1966-68 |
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Neben der Baukunst widmete er sich auch der
bildenden Kunst, zeichnete, malte und
aquarellierte wann er Zeit dafür fand. 1951 zog
er mit Freunden nach Frankreich, um die grossen
zeitgenössischen Künstler zu besuchen. |
1953 heiratete er Elisabeth Fassbinder und zog
mit ihr nach Rom, wo er durch sie an die ersten
Aufträge nach Poona kam. |
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Modell der Kirche der
Suore
dell`Immacolata Concezione d`Ivrea, Rom 1971-73 |
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Während den 60er-Jahren hatte er wenig Zeit zum
Zeichnen und Malen, da er viele Aufträge für
Kirchen- und Klosterbauten erhielt. In den 70ern
gingen die Aufträge zurück, und er konnte sich
nun vermehrt den bildenden Künsten widmen. Nun
entstanden Radierungen, Collagen, Skulpturen,
Zeichnungen, Gemälde und Aquarelle. Er
experimentierte mit den verschiedensten
Techniken und Materialien, blieb dabei jedoch
der klassischen Malerei treu. In der
Auseinandersetzung mit Alberto Giacometti
(1901-1966) schuf er Portraits, in Anlehnung an
Paul Cézanne (1839-1906) Landschaften, und bei
seinen Stillleben liess er sich von Giorgio
Morandi (1890-1964) inspirieren. |
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Selbstbildnis |
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Ausstellung: |
1972,
24.11.–2.1.1973: Silvio Galizia, Romano Galizia,
Eva Wipf, Heidi Widmer, Hans Eric Fischer,
Charles Wirsch, Fritz Strebel, Galerie beim
Kornhaus, Bremgarten; |
2009,
14.3.–5.4., Die Galizias, eine Künstlerfamilie,
Singisenforum Muri. |
Quelle und Schrift: |
Jörg Baumann:
Vier Künstler und eine Familie, in: Aargauer
Zeitung, 16. 03.2009; |
Michele
Galizia: Manuskript der Vernissagenrede in Muri,
März 2009. |
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Komposition |
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Seite als PDF
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25.
Lenzing 2019 |
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